30 Jahre nach Tschernobyl – 30 Jahre mit Tschernobyl

Foto Warnschild Radioaktivität

Radioaktivität! Radioaktive Kontamination! Das Sammeln von Pilzen und Beeren ist gestattet, aber es besteht die Pflicht einer radiometrischen Kontrolle!

Am 26. April 1986 explodierte der Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl.

Obwohl diese atomare Katastrophe 30 Jahre zurückliegt, leiden bis heute und auch in Zukunft ungezählte Menschen unter deren Folgen.

Die Kinder aus der Region Jelsk (Weißrussland), denen unser Verein im vergangenen Jahr einen Erholungsaufenthalt in Leipzig ermöglichen konnte, sind im Durchschnitt 20 Jahre nach dem Reaktorunglück auf die Welt gekommen. Wir waren sehr betroffen als wir erfuhren, dass bei ihnen das radioaktive Element Cäsium 137 (Halbwertzeit 30 Jahre!) noch in einer zum Teil stark überhöhten Menge festgestellt wurde. Laut medizinischer Forschung sind die Ursachen dafür die relativ große Körperoberfläche im Verhältnis zu dem noch nicht entsprechend ausgebildeten Immunsystem und der schnellere Stoffwechsel im Vergleich zum Erwachsenen. Die Auswirkungen von Radioaktivität sind für Kinder und Jugendliche besonders gravierend. Cäsium 137 wird vom Körper ähnlich wie Kalium aufgenommen. Es schädigt dann das umliegende Gewebe. Die Folge sind u.a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen aber auch Lungen- und Blutkrebs.
Nicht zuletzt sind es Kinder aus sozialschwachen Familien, die auf Grund von Verstrahlung auch heute noch erkranken. Denn diese Familien ernähren sich gezwungenermaßen insbesondere von Lebensmitteln aus der Eigenproduktion und aus dem Wald. Wenn vom menschlichen Organismus immer wieder verstrahlte Lebensmittel aufgenommen werden, führt das zu einer dauerhaften Schädigung. Um so wichtiger ist für diese Kinder ein Erholungsaufenthalt außerhalb der verstrahlten Heimatregion einschließlich einer gesunden Ernährung.

Es ist deshalb das erklärte Ziel unseres Vereins, auch in diesem Jahr weißrussischen Kindern mit einer angegriffenen Gesundheit erholsame Ferienwochen in Leipzig zu ermöglichen.